Der natürliche Feind des Altsystems ist nicht der Bär. Es ist der Penetrationstest.

Emanuel Böminghaus, Legacy System Experte, Geschäftsführer AvenDATA

Emanuel Böminghaus

Legacy System Experte
Geschäftsführer AvenDATA
In der freien Wildbahn fürchten sich Altsysteme nicht vor wilden Tieren – ihr größter Feind lauert ganz woanders: beim nächsten Penetrationstest. Was als routinemäßiger Sicherheitscheck beginnt, entpuppt sich immer häufiger als endgültiges Aus für in die Jahre gekommene Systeme.
Denn mit der wachsenden Zahl von Cyberangriffen setzen Unternehmen verstärkt auf regelmäßige Security-Checks. Und spätestens fünf Jahre nach der letzten größeren Systempflege wird es kritisch: Java- oder .NET-Bibliotheken sind veraltet, Hersteller liefern keine Updates mehr oder Systembestandteile sind schlicht nicht mehr kompatibel.

Warum viele Unternehmen mittlerweile wöchentliche Penetrationstests durchführen

In einer zunehmend digitalisierten Welt, in der täglich neue Schwachstellen entdeckt und ausgenutzt werden, reicht ein jährlicher Sicherheitstest längst nicht mehr aus. Viele Unternehmen – insbesondere solche mit kritischer Infrastruktur oder regulatorischem Druck – führen mittlerweile wöchentliche Penetrationstests oder automatisierte Schwachstellenscans durch. Ziel ist es, potenzielle Angriffsflächen frühzeitig zu erkennen und Risiken sofort zu minimieren. Für Altsysteme wird diese Frequenz jedoch schnell zur Belastungsprobe: Was gestern noch gerade so durchging, fällt heute schon durch – weil veraltete Komponenten in immer kürzerer Zeit zu echten Sicherheitslücken werden.

Ein Altsystem, das den Test nicht besteht, ist nicht mehr tragbar

Ab diesem Punkt gibt es drei Optionen – und keine davon ist angenehm:

  • Investition in kostspielige und oft komplexe Updates, die wirtschaftlich kaum noch vertretbar sind – vor allem, wenn das System ohnehin nur noch aus Dokumentations- oder Nachweispflichten betrieben wird.
  • Man ignoriert das Ergebnis – und riskiert gravierende Sicherheitslücken, die bei Datenschutzverstößen oder Hacks schnell zu rechtlichen und finanziellen Folgen führen können.
  • Oder man archiviert das System regelkonform, um Zugriff auf die Daten weiterhin sicherzustellen – revisionssicher, compliant und deutlich günstiger als ein Weiterbetrieb.

Fazit: Wer nicht archiviert, riskiert

Der Penetrationstest deckt auf, was viele längst ahnen: Altsysteme sind verwundbar. Wer jetzt nicht archiviert, läuft Gefahr, bald für gravierende Sicherheitslücken verantwortlich zu sein. In Zeiten wachsender Bedrohungslagen ist die Archivierung kein Nice-to-have mehr – sondern integraler Bestandteil moderner IT-Sicherheit.
Sie planen ein Altsystem zu archivieren?